Mobility Fahrtraining mit TCS

«Bremse hart, lenke Zart!»

Um die Sicherheit im Strassenverkehr zu erhöhen, bietet Mobility in Kooperation mit dem TCS vergünstigte Fahrtrainings an. Unser Autor ist eingestiegen und mitgefahren.

22.11.2022

  • Mobility

  • Lifestyle

Die Statistik ist deutlich: Drei Viertel aller Unfälle im Strassenverkehr sind auf menschliche Fehler zurückzuführen. Bei den meisten Ereignissen handelt es sich um Schleuder-und Selbstunfälle. Die gute Nachricht: Wer sein Auto im Griff hat und umsichtig fährt, kann heikle Situationen zumindest teilweise vermeiden. Genau deshalb haben wir uns an einem Donnerstagmorgen im Oktober ins TCS-Fahrzentrum Derendingen SO begeben.

Nach der Begrüssung durch den Instruktor und einem kurzen Theorieblock geht es auch schon auf das Trainingsgelände, das so aussieht wie eine Mini-Version einer Formel-1-Strecke. Der Kurs besteht aus verschiedenen Übungen, die jede/r im eigenen Fahrzeug absolviert. Nachfolgende sechs wichtigste Erkenntnisse, die unser Autor aus dem Fahrtraining mitgenommen hat. 

1. Wie geht eine Notbremsung?

Heikle Situation entstehen meist innert Sekundenbruchteilen, Zeit zum Überlegen bleibt nicht. In diesen Fällen heisst es: voll auf die Klötze. Und zwar so lange, bis das Auto komplett stillsteht. Schnell zeigt sich: Eine Notbremsung kann jede/r – wenn man sich getraut, mit voller Kraft auf die Bremse zu treten.

2. Was, wenn man direkt auf ein Hindernis zusteuert?

Autos lassen sich auch während einer Vollbremsung lenken. Natürlich nicht uneingeschränkt, aber bestenfalls reicht es, um dem Hindernis auszuweichen. Wichtig ist, dass man nicht übersteuert – dann geht gar nichts mehr –, sondern nur leicht in die Richtung lenkt, in die man das Auto bewegen will. In den Worten des Instruktors: «Bremse hart, lenke zart.»

Mobility Fahrtraining: Fahren bei nasser Fahrbahn mit Hindernis

3. Was hat es mit der richtigen Sitzposition auf sich?

Nur wenn der Sitz richtig eingestellt ist, kann man die Notbremsung sicher und mit voller Kraft durchführen. Richtig bedeutet: der Sitz so weit vorne, dass sich die Arme in einem rechten Winkel befinden – und so hoch, dass zwischen Kopf und Dach eine Faust Platz hat. Die Kopfstütze befindet sich am Hinterkopf liegen, nicht am Genick. Gerade Mobility-Nutzer sollten sich vor jeder Fahrt die Zeit nehmen, um die Sitzposition richtig einzustellen.

4. Warum ist die Bodenbeschaffenheit derart wichtig?

Die Fahrbahn hat grossen Einfluss auf die Länge des Bremswegs. Wenn die Bremsleistung bei perfekten Bedingungen 100% beträgt, sinkt sie bei einer nassen Unterlage auf die Hälfte. Bei glatter Fahrbahn sind es sogar nur noch 10%. Aber auch hier gilt: Man ist dem Schicksal nicht komplett ausgeliefert, sondern kann mit leichtem Steuern beeinflussen, in welche Richtung sich das Fahrzeug bewegt.

5. Wie wirkt sich die Geschwindigkeit auf den Bremsweg aus?

Der Bremsweg eines Fahrzeugs steigt nicht linear mit der Geschwindigkeit, sondern im Quadrat. Doppelte Geschwindigkeit bedeutet: vierfacher Bremsweg. Und auch das gilt nur für perfekte Bedingungen. Je schlechter sie sind, desto grösser der Bremsweg. Fazit: Höchstgeschwindigkeit nie überschreiten, bei schlechten Bedingungen sogar unterschreiten.

6. Wie gross sollte der Abstand zum Vorderfahrzeug sein?

Der Mindestabstand zum Vorderfahrzeug soll gemäss Faustregel zirka zwei Sekunden betragen. Dass dies in der Praxis eher zu wenig ist, zeigt die Hase-Fuchs-Übung. Ein Fahrzeug folgt dem anderen (auf versetzten Fahrbahnen), sobald das vordere Fahrzeug eine Vollbremsung macht, tritt der Verfolger ebenfalls auf die Bremse. Schnell wird klar: zwei Sekunden sind in der Realität knapp bemessen. Deutlich gelassener und sicherer fährt es sich mit drei Sekunden Abstand.

7. Ist gegenseitiges Einweisen ein Kinderspiel?

Die Aufgabe scheint simpel: sich gegenseitig in eine enge Parklücke zu lotsen. Doch so einfach ist auch das nicht. Bei den einen ist nicht klar, was mit den Handzeichen gemeint ist, die anderen stehen am falschen Ort und die Signale werden nicht gesehen resp. verstanden. Fazit: Um Schaden zu vermeiden, sollte man sich vor dem Einweisen kurz absprechen. Wo steht die einweisende Person? Was bedeuten die Handzeichen?

Keine Frage: Wer diese sechs Erkenntnisse befolgt, ist bereits etwas sicherer unterwegs als zuvor. Doch letztlich gilt bezüglich Fahrtraining, was auch in vielen anderen Bereichen gilt: Um es zu verinnerlichen, muss man es selbst erleben. Unter diesem Link findet ihr die Termine für die nächsten Fahrtrainings und könnt euch direkt anmelden: https://www.mobility.ch/de/tcs-fahrtraining

Deine Browser-Version wird nicht mehr unterstützt

Aktualisiere deinen Browser oder nutze eine Alternative. Wir empfehlen dir Google Chrome, Safari, Edge oder Firefox zu verwenden