Staufrei das Tessin entdecken – so geht’s

Zum Besten, was die Schweiz zu bieten hat, gehören Roadtrips durch die Tessiner Seitentäler – wenn da nur nicht der ständige Stau am Gotthard wäre. Doch mit einer cleveren Kombination aus Zug und Carsharing kann man die vier Seitentäler stressfrei geniessen. Welches davon zu dir passt, findest du hier heraus.

14.06.2023

  • Lifestyle

Wer «Gotthard» googelt, erhält als ersten Vorschlag «Tunnel», als zweiten «Stau». Das kommt nicht von ungefähr – an den Weekends und in den Sommermonaten staut sich der Verkehr vor dem Südportal praktisch täglich. Für Statistikfans: Den Rekord hält der Juli 2022, als der Strassentunnel 36 Mal gesperrt werden musste und sich der Verkehr insgesamt 350 Stunden staute. Was 2023 zu erwarten ist, hat das Pfingstwochenende angedeutet, als auf der Strasse mit bis zu 3,5 Stunden Zeitverlust gerechnet werden musste.

Mit dem Zug geht die Anreise ins Tessin deutlich schneller und entspannter. Nach zwei erholsamen Stunden ist man von Zürich aus in Locarno, wo das reservierte Mobility-Fahrzeug bereits wartet, um damit eines der vier Tessiner Seitentäler zu erkunden. Welches davon den besten Roadtrip bietet, hängt von den eigenen Vorlieben ab. Um dir bei der Entscheidung zu helfen, wird das Quartett nachfolgend kurz charakterisiert.

Valle Maggia

Das Maggiatal ist das grösste, bekannteste und meistbesuchte Tal des Tessin. Gerade der vordere Teil des Maggia ist an warmen Sommertagen oft überlaufen. Um den Massen zu entkommen, muss man sich weiter ins Tal hoch wagen. Zum Beispiel ins Val Bavona.

Dass das Val Bavona je besiedelt wurde, ist bemerkenswert, handelt es sich doch um das steilste und steinigste Tal des ganzen Alpengebiets. Heute werden die zwölf Siedlungen, die im Tal verstreut sind, nur im Sommer bewohnt. Ein Stromnetz gibt es hier nicht, der Bedarf wird mit Sonnenenergie gedeckt. Eines der Dörfchen im Val Bavona ist Foroglio, das nebst den typischen Steinhäusern mit einem Wasserfall aufwartet, der sich 110 Meter in die Tiefe stürzt.

Einen Besuch wert ist auch der auf 1'461 Meter ĂĽber Meer gelegene Lago del Sambucco mit seiner 130 Meter hohen Staumauer. Wanderlustige können um den Stausee laufen, wer es noch weiter mag, ist im Maggiatal sowieso richtig: Rund 800 Kilometer Wanderwege warten darauf, erobert zu werden. Verpflegen kann man sich im Maggiatal in einem der zahlreichen Grotti. Zum Beispiel im Grotto Pozzasc, das sich neben einer malerischen Lagune befindet, in der man vor oder nach dem Essen baden kann.

Valle Verzasca

Das Verzascatal bietet sich an, wenn man sich für Ästhetik und schöne Farben begeistert. Türkises Wasser, alte Steindörfer, noch ältere Steinbrücken, wunderschöne Landschaften und tosende Wasserfälle zeichnen das 25 Kilometer lange Valle Verzasca aus. Am Ende des Tals befindet sich Sonogno, ein typisches Tessiner Dörfchen, dessen historischer Kern bis heute erhalten ist. Wer mehr über die bäuerliche Vergangenheit der Gegend erfahren will, wird im Museo di Val Verzasca schlauer.

Am anderen Ende des Adrenalinlevel-Spektrums befindet sich die Aktivität, die James Bond 1995 mit «Goldeneye» weltberĂĽhmt gemacht hat und seither auch Nicht-Agenten angeboten wird: ein Bungee-Sprung von der 220 Meter hohen Verzasca-Staumauer.

Copyright: Ticino Turismo - Foto: Remy Steinegger

Valle Onsernone

Das Onsernonetal ist das ruhigste der vier Seitentäler, grosse Touristenströme braucht man hier nicht zu befürchten. Dafür gibt es umso mehr Natur – das Valle Onsernone gilt als grüne Lunge des Tessins: Urwaldartige Wälder sowie tiefe Schluchten, durch die sich der Fluss Isorno seinen Weg bahnt. Dazu die 22 Kilometer lange Via Onsernone, an der ein entzückendes Dorf dem nächsten folgt.

Was man keinesfalls auslassen sollte, ist ein Abstecher auf die Alpe Salei, die man bequem per Seilbahn erreicht. Wer mag, macht einen Spaziergang oder die Rundwanderung. Alternativ geniesst man den Blick ins Tal, verköstigt sich in der Capanna Salei und lässt die Natur auf sich wirken. Sogar Ăśbernachten ist hier möglich, das Angebot ist jedoch beschränkt – Reservation sind empfehlenswert.

Copyright: Ticino Turismo - Foto: Milo Zanecchia

Centovalli

Das Centovalli ist das italienischste Seitental, was wenig verwundert: Wer weit genug fährt, landet tatsächlich in Italien (was mit Mobility kein Problem ist, wenn du deinen Wohnsitz in der Schweiz hast). Zwar sind es nicht gerade 100 (cento) Täler, aber seinen Namen trägt das Centovalli nicht umsonst. Entlang des Haupttals der Melezza gibt es ungezählte Seitentäler mit dicht bewaldeten Hängen, steinigen Felsen und beeindruckenden Wasserfällen.

Zu den SehenswĂĽrdigkeiten des Centovalli gehören Palagnerda, der historische Hauptort, und Intragna, der aktuelle Hauptort, wo der mit 65 Meter höchste freistehende Kirchturm des Tessins steht. Einen ganz eigenen Charme versprĂĽht das autofreie Dörfchen Rasa, das von Verdasi per Seilbahn erreichbar ist. Nebst Sicht bis in die Walliser Alpen findet man hier eine der Schaukeln von Swing of the World, einem Projekt, das im ganzen Kanton handgemachte Schaukeln mit atemberaubender Aussicht aufgestellt hat.

Das Centovalli ist dĂĽnn besiedelt und touristisch wenig erschlossen, es geht ruhig zu und her. Umtriebiger ist die italienische Seite des Tals, das Valle Vigezzo, das bis nach Domodossola reicht.

Mehr Fahrzeuge – und Cabriolets

Um der erhöhten Nachfrage nachzukommen, vergrössert Mobility seine Tessin-Flotte in den Sommermonaten um 19 Fahrzeuge. Insgesamt stehen 63 Fahrzeuge verschiedener Typen zur VerfĂĽgung. Am grössten ist die Auswahl an den Hauptstandorten Bellinzona, Locarno und Lugano, wo auch Elektroautos bereitstehen. Gerade in der Ferienzeit empfehlen wir, möglichst frĂĽh zu buchen. Das gilt insbesondere, wenn du dir eines der Cabriolets Mini Cooper S sichern willst, die seit 2022 Teil der Flotte sind. 

Ruhig schlafen dank Tagespaket

Die vier Tessiner Seitentäler lassen sich jeweils in einem Tag abfahren. Theoretisch sind sogar alle vier machbar – aber das ist nicht die Idee eines Roadtrips. Um sich spontan Zeit für Sehenswürdigkeiten, Pausen, Spaziergänge oder Mittagsschläfchen in der Wiese nehmen zu können, braucht man mindestens zwei Tage. Übernachtungsmöglichkeiten für jedes Budget gibt es in jedem der vier Täler. Und wer früh genug bucht, findet sicher auch ein abgelegenes Rustico, das den Tessin-Aufenthalt perfekt macht.

Auch längere AusflĂĽge mit Carsharing sind finanziell attraktiv. Falls du mehr als einen Tag mit Mobility unterwegs bist, kommt automatisch ein Tagespaket zum Tragen. Mehr Informationen zu den Paketen findest du hier.

Wir wĂĽnschen gute Fahrt & viel Spass bei deinem staufreien Wochenende im Tessin.

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