Wie viele Standorte hat Mobility?
Pilloud: Derzeit sind es schon über 1’500!
Was ist das nächste grosse Ziel?
Pilloud: Bis Ende 2022 haben wir geplant, mehr als 10 Prozent unserer Fahrzeugflotte elektrifiziert zu haben. Wir sprechen da von über 300 Elektrofahrzeugen. Dies haben wir am 15. Dezember 2022 erreicht. Unser grosses Ziel ist, bis Ende 2030 komplett auf Elektroautos umzustellen. Parallel dazu werden wir weiterhin unser Angebotsnetz ausbauen, verdichten und optimieren.
Die Standorte sind extrem wichtig für alle Kundinnen und Kunden. Nach welchen Kriterien werden die Mobility-Parkplätze eigentlich ausgesucht?
Pilloud: Zuerst wird definiert, in welcher Gemeinde und in welchem Quartier ein Standort eröffnet werden soll. Ganz grob gesagt spielt es zunächst eine Rolle, ob es sich um ein Wohn- oder Industriegebiet handelt. Auch die Bevölkerungsstruktur, Bauprojekte, die Anzahl bestehender Kundinnen und Kunden sowie bereits existierende Standorte spielen in die Entscheidung mit hinein. Ist definiert, wo ein Standort eröffnet werden soll, geht es um die gezielte Suche. Dabei sind unterschiedliche Kriterien von Bedeutung, z.B. die Auffindbarkeit, Sicherheitskriterien und Schadensanfälligkeit.

Was heisst das konkret?
Pilloud: Der Parkplatz sollte zentral gelegen und gut markiert sein. Für die Sicherheit ist es wichtig, dass er beleuchtet ist, offen und übersichtlich. Die Zufahrt zum Standort und der Parkplatz sollten nicht zu eng oder mit Hindernissen gepflastert sein. Sonst besteht die Gefahr, dass sich Unfälle häufen. Wichtig ist auch, dass der Standort nicht durch häufige Anlässe in der Umgebung blockiert wird, bezahlbar sowie rund um die Uhr zugänglich ist. Auch technische Kriterien sind zu beachten: Der Parkplatz muss über einen 4G-Empfang verfügen, um die Kommunikation mit dem Bordcomputer zu ermöglichen. Und, wenn wir unser erwähntes Ziel betrachten: muss der Standort elektrifizierbar sein.
Ist es nicht schwierig, all diese Kriterien immer zu erfüllen?
Brandenberg: Es gibt solche, die zwingend sein müssen, wie etwa der 4G-Empfang. Aber auch solche, die ‘nice-to-have’ sind. Am Ende ist es ein Abwägen der einzelnen Kriterien und deren Vor- und Nachteile. Eine zentrale Lage ist zum Beispiel nicht immer nur von Vorteil, da sich dann oft mehr Fremdparkierer dorthin verirren.
Welche Rolle spielt die Datenanalyse bei der Standortwahl?
Brandenberg: Daten sind sehr wichtig für uns. Unsere Standort- und Kundendaten werden mit Georeferenzdaten angereichert, was uns ermöglicht, räumliche Analysen vorzunehmen. Wir können so sehr genau auf die einzelnen Regionen eingehen. Unsere Kundendaten ermöglichen uns zudem, Informationen zur Nachfrage, dem Umsatz und der Entwicklung eines Standorts zu erhalten. Das hilft uns wiederum, das Standortnetz optimal zu gestalten.
Können Mobility-Nutzende Einfluss nehmen? Wie hat man die beste Chance, einen Standort in seiner Nachbarschaft zu erhalten?
Pilloud: Ja, es kommt tatsächlich vor, dass Kundinnen und Kunden Vorschläge schicken, die dann zu einer Standorteröffnung führen.
Die meisten unserer Standorte befinden sich in Städten oder Agglomerationen. Das liegt daran, dass Carsharing besonders gut im Zusammenspiel mit dem ÖV funktioniert, welcher in den Städten natürlich bestens ausgebaut ist. Es kommt aber auch vor, dass Kundinnen und Kunden sich einen Mobility-Standort in ländlichen Regionen wünschen. In diesen Gebieten fehlt jedoch oft die Nachfrage, um Mobility-Fahrzeuge genügend auszulasten. Auch ist die Taktfrequenz des ÖV weniger hoch als in den Städten. Um dennoch auch an solchen Orten präsent zu sein, haben wir Produkte entwickelt, bei denen sich Unternehmen oder Gemeinden finanziell an einem Standort beteiligen können.
Nochmal: Dann können Kundinnen und Kunden tatsächlich Einfluss nehmen?
Pilloud: Ja, soweit die Kriterien dafür erfüllt sind. Wir prüfen gerne die Vorschläge und Parkplatz-Angebote unserer Kundinnen und Kunden. Es kommt tatsächlich vor, dass wir etwa ein bestimmtes Quartier aufgrund einer Anfrage näher unter die Lupe nehmen und dort dann einen Standort eröffnen.
Wie finde ich als Mobility-User am schnellsten die Standorte?
Brandenberg: Auf der Mobility-Website gibt es unter „Standorte“ eine Übersichtskarte, bei der man entweder direkt den Standort-Namen oder die Adresse eingeben kann. Wenn es darum geht, an einem bestimmten Standort ein Fahrzeug zu reservieren, kann man dies entweder über die Mobility-App oder das Kundenportal tun. Man hat aber auch die Möglichkeit, direkt via DLC (24h-Dienstleistungscenter) telefonisch und kostenpflichtig zu reservieren.
Jetzt mitmachen: Du bestimmst, wo wir im nächsten Jahr einen Mobility-Standort eröffnen!
Mach mit bei unserer Umfrage und wähle jetzt deinen neuen Wunschstandort für Mobility.
3 Fragen an...
Analysierende Geografin Natalie Brandenberg, Datenanalystin & GIS-Expertin
« Mobility ist eine coole Firma mit Mitgestaltungsmöglichkeit. Ich mag das Gefühl, dass meine Datenanalyse anderen bei ihrer Aufgabe hilft. Und: Ich nutze Mobility selber schon seit Jahren. Wir alle sind von der Idee des Carsharings überzeugt. »
Sie arbeiten im Team “GIS”. Für Laien: Was bedeutet das?
Die Buchstaben GIS stehen für Geographische Informationssysteme oder Science. Unsere datengetriebenen Entscheidungen basieren also nicht nur auf klassischen Zahlentabellen, sondern auch auf geographischen Daten. Bei Mobility ist die Geographie natürlich extrem relevant: Schliesslich sind unsere Standorte, Kundinnen und Kunden in der ganzen Schweiz, verteilt. Meine Kollegin und ich haben beide Geographie studiert und wissen sehr gut, dass Durchschnitte nicht homogen über die ganze Schweiz gelegt werden können.
Was lesen Sie aus den Daten heraus?
Das ist sehr unterschiedlich. Im Moment untersuche ich: Was zeichnet die beliebtesten Standorte aus? Wie unterscheiden sich Privat- und Businesskunden in den verschiedenen Städten voneinander? Welche Daten stellen wir unseren Kolleginnen und Kollegen auf Onlinekarten zur Verfügung, um sie bei ihrer Arbeit noch besser zu unterstützen?
Wie kommen Sie zu Ihren Antworten?
Eine grosse Aufgabe ist, die richtigen Daten erst einmal zu beschaffen. Wir greifen auf externe Statistiken und interne Daten zurück. Dann heisst es auswerten, analysieren, vergleichen und die Kernaussagen herausfiltern. Wir arbeiten auch viel mit anderen Abteilungen zusammen und erstellen Reports und Karten oder helfen bei der Auswahl der geeigneten Standorte für Mobility.

3 Fragen an...
Janine Pilloud Emmenegger, Standortverantwortliche Westschweiz
« Mobility hat ein frisches und dynamisches Image. Daher hatte ich schon lange ein Auge auf das Unternehmen geworfen. Als dann eine Stelle mit guten Französischkenntnissen gefragt war, habe ich mich direkt angesprochen gefühlt. »
Welche Aufgaben erledigen Sie im Team “Angebotsnetz”?
Ich arbeite als Standortmanagerin. Das heisst: Ich entwickle, gestalte und steuere das Fahrzeugangebot für unsere Kunden in der Westschweiz. Dafür muss ich bestehende Standorte zum Beispiel analysieren. Es geht dann darum, ob und wie Standorte ausgebaut, abgebaut, verlegt, elektrifiziert oder geschlossen werden sollten. Zudem beantworte ich standortbezogene Kundenanfragen oder -rückmeldungen. Wir arbeiten übrigens eng mit unseren Kollegen vor Ort zusammen. Sie verfügen über ausgezeichnete Kenntnisse der Regionen.
Warum werden Standorte überhaupt geschlossen?
Nicht immer ist eine schlechte Auslastung schuld. Es kann auch vorkommen, dass uns der Vermieter den Parkplatz kündigt oder die Standortlage sich als ungünstig erweist, weil sie Unfälle begünstigt. Auch wenn keine Elektrifizierung möglich ist, kann es sein, dass ein Standort demnächst geschlossen wird – wollen wir doch bis 2030 all unsere Fahrzeuge auf emissionsfreien Elektroantrieb umstellen. Dann gilt es einen geeigneten Ersatz zu finden, um den Standort verschieben zu können. Dies erfolgt – wenn möglich – nahtlos.
Was schätzen Sie am meisten an Ihrem Job?
Ich schätze die freie und selbständige Arbeitsweise und den guten Teamspirit. Mir gefällt es auch sehr, dass ich vor allem französisch sprechen kann. Der Mobility-Groove ist sehr familiär, innovativ, zukunfts- und lösungsorientiert. Unsere Botschaft ‘Wer teilt, hat mehr’ zeigt sich auch in der Zusammenarbeit im Sinne von ‘zäme goht’s besser’.
Dein Kommentar