Aus dem Autonarren wird ein Carsharing-Fan

Das ZĂŒgeln verĂ€ndert alles: John ist seit zehn Jahren ohne eigenes Auto und kann sich ein Leben mit Auto nicht mehr vorstellen. Kombinierte MobilitĂ€t heisst seine neue Freiheit.

Text   Alexandra StĂ€uble

06.05.2024

  • Lifestyle

John, du besitzt seit zehn Jahren kein eigenes Auto. Wie kam es dazu?

Seit ich meinen Lebensmittelpunkt von Bern nach ZĂŒrich verschoben habe. Dem Umzug ging voraus, dass meine Partnerin fĂŒr Mobility gearbeitet hat und ich dadurch in den Genuss kam, Carsharing kennenzulernen. Das hat mich von Beginn weg ĂŒberzeugt und dabei geholfen, loszulassen.
 

Warst du bis zu diesem Zeitpunkt stets ein Autobesitzer?

Ja. Ich habe frĂŒh die AutoprĂŒfung gemacht und immer eines besessen, zuletzt ein GeschĂ€ftsauto. Als der Umzug nach ZĂŒrich besiegelt war, war klar: Ich kann es nicht mitnehmen. Also habe ich mich mit der Situation auseinandergesetzt und rasch einen Entscheid gefĂ€llt. Das ist nun zehn Jahre her. Seither stand nie zur Debatte, wieder ein Auto zu kaufen.
 

Als Autobesitzer hast du den Besitz des Autos nie infrage gestellt?

Vor dem Umzug habe ich tatsÀchlich nie mit dem Gedanken gespielt.
 

Wie lange hat der Prozess insgesamt gedauert? Sprich: vom ersten Gedanken bis zum Entscheid, es abzugeben?

Ich habe eher impulsiv gehandelt. Es gab nicht viel zu ĂŒberlegen, die VerĂ€nderung stand an und war ausschlaggebend. Erst im Nachhinein habe ich gemerkt, wie viel Geld ich fĂŒr das Auto ausgegeben habe. RĂŒckblickend hĂ€tte ich es wohl frĂŒher abgeben sollen.
 

FĂ€llt das Loslassen in einem gewissen Alter leichter?

Ich denke schon, denn ein gewisses Mass an Selbstreflexion hilft. Vor 15 Jahren wÀre es mir wohl noch schwerer gefallen.
 

Was ist aus deiner Sicht das Schönste/Praktischste/Tollste daran, ein eigenes Auto zu besitzen?

Es ist ein Mix aus EmotionalitÀt und PraktikabilitÀt. Ich war ein Auto-Narr. Ich hatte ein amerikanisches Auto, das ich dann aber auch verkauft habe. Der Besitz eines Autos ist toll. Du kannst einsteigen und losfahren, ohne zu buchen, den Sitz zu verstellen oder einen komischen Geruch zu erdulden (lacht). Aber irgendwann hat bei mir ein Umdenken stattgefunden. Heute habe ich ein rationales VerhÀltnis zum Auto: Es ist da, wenn ich es brauche.
 

Kannst du dir vorstellen, wieder ein eigenes Auto zu besitzen?

Ich brauche kein Auto. Erstens gibt es in ZĂŒrich viele Standorte, zweitens habe ich kein BedĂŒrfnis, ein Auto zu besitzen. Dank Mobility kann ich nach Bedarf auf verschiedene Fahrzeuge zugreifen: Bei einer lĂ€ngeren Distanz nehme ich ein grösseres, wenn ich etwas zĂŒgle einen Transporter und wenn ich einen Tesla ausprobieren will, dann miete ich einen Tesla. Mir fehlt es an nichts. Wenn ich nach GraubĂŒnden in die Ferien gehe, dann nehme ich Mobility, wenn ich ins Ausland gehe, hole ich mir ein Mietauto, wenn ich meine Verwandten im Raum Bern besuche, kombiniere ich die Verkehrsmittel: Ich fahre mit dem Zug nach Bern und steige am Bahnhof auf Mobility um. Das ist optimal.

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