WofĂĽr Schweizerinnen und Schweizer ihr Geld ausgeben

Aktuelle Zahlen des Bundes zeigen: Nach Wohnen/Energie, Steuern und Sparbeiträgen stehen die Ausgaben für Mobilität nur knapp neben dem Treppchen der grössten Budgetposten.

03.09.2020

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Laut Bundesamt fĂĽr Statistik verfĂĽgt ein Schweizer Durchschnittshaushalt (2.2 Personen) ĂĽber ein Bruttoeinkommen von monatlich 10’033 Franken. Nach Abzug der obligatorischen Abgaben wie AHV/IV, Krankenkasse oder Steuern verbleibt ein verfĂĽgbares Einkommen von CHF 7’124. Budget-Expertin Andrea Schmid-Fischer rät: «Gerade die Steuern erweisen sich in unseren Beratungen oft als unterschätzter Kostenpunkt. Vergesse nicht, hierfĂĽr RĂĽckstellungen zu bilden. Auch fĂĽr andere vorhersehbare Rechnungen wie die RundfunkgebĂĽhren lohnt es sich, frĂĽhzeitig Geld zur Seite zu legen.» Jenseits der obligatorischen Ausgaben investieren Herr und Frau Schweizer am meisten Geld in Wohnen und Energie (CHF 1’476), gefolgt von Verkehr (CHF 770) und Nahrungsmitteln (CHF 632). Interessant: Beim leiblichen Wohl steht mit ĂĽber CHF 130 noch immer Fleisch an erster Stelle. Grillsteaks, Braten und Cervelats lassen grĂĽssen.

« Bei Kleidern, Schuhen, Coiffure, Kosmetik oder Essen bricht oft unkontrolliert viel Geld weg »
Andrea Schmid-Fischer, Budget-Expertin

Sind wir tatsächlich ein Volk von Sparern?

Offenbar ja, wenn man der Comparis-Neujahrsumfrage Glauben schenkt: Über die Hälfte der Befragten bunkern einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens auf dem Sparkonto ein – gemäss Bundeszahlen durchschnittlich CHF 1’551 pro Monat. Im Gegenzug spendet immerhin jeder Zehnte an wohltätige Organisationen.

Längst nicht für alle gültig

Nun, du magst dich fragen: Wieso verfügen alle anderen über solch hohe Einkommen und Sparmöglichkeiten – und ich nicht? Die Antwort ist simpel: Achtung Statistik-Falle! Grossverdiener drücken die Mittelwerte nach oben. In der Realität liegen deshalb sechs von zehn Haushalten unter den genannten Werten. Gerade Haushalte der tiefsten Einkommensklasse (< CHF 5’000 brutto) trifft es hart: Sparen ist für sie praktisch ein Ding der Unmöglichkeit, oft läppern sich sogar Schulden zusammen. Das mündet in traurigen Tatsachen: Über eine halbe Million Menschen sind hierzulande von versteckter Armut betroffen. Am gefährdetsten sind dabei Alleinerziehende mit minderjährigen Kindern und Senioren.

Verkehr: Mobility spart CHF 4’000 pro Jahr

Bleibt die Frage, wo denn im Alltag Sparpotenzial liegt. «Bei Kleidern, Schuhen, Coiffure, Kosmetik oder Essen bricht oft unkontrolliert viel Geld weg», weiss Andrea Schmid-Fischer. So schlagen Sport und Kultur monatlich mit CHF 542 zu Buche, Kleider und Schuhe mit CHF 211. Getoppt wird das von satten CHF 770 für Mobilität. Davon entfallen auf Bahn, Bus und Tram lediglich CHF 122, den grossen Rest verschlingt das Privatauto. So kostet ein Fahrzeug laut aktuellen Berechnungen des TCS über CHF 10’000 pro Jahr. Budget-Expertin Andrea Schmid-Fischer bezeichnet Autos denn auch geradeheraus als «Geldvernichter». Sie beobachtet in ihrer Tätigkeit, dass hierfür teilweise sogar an Essen und Bildung gespart wird. «In diesen Fällen schlagen wir Alternativen wie Mobility, ÖV oder Velo vor.» Das schenkt ein: CHF 4’000 kann sparen, wer auf Mobility in Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln setzt. Ganz zu schweigen vom Rundum-Sorglos-Paket mit Treibstoff, Wartung und Versicherungen.

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