Wo lÀdst du dein E-Auto ausser Haus?

Zurzeit finden fast 90% der LadevorgĂ€nge zuhause oder am Arbeitsplatz statt, wobei das Stromtanken daheim bei weitem ĂŒberwiegt. Öffentliche LadesĂ€ulen werden vor allem von Leuten ohne eigene Lademöglichkeit genutzt − wie dicht ist das entsprechende Netz in der Schweiz heute? Eine Momentaufnahme.

25.11.2021

  • Nachhaltigkeit

So viel ist schon mal sicher: Die Angst, mit dem E-Auto stehen zu bleiben, wird immer unbegrĂŒndeter. Die Fahrzeug-Reichweiten steigen, und das öffentliche Schweizer Netz bietet ĂŒber 6ÊŒ300 LadeplĂ€tze an (Stand Oktober 2021). Trotzdem gilt es als E-Fahrer/in, auch neue Verhaltensweisen zu lernen. Zum Beispiel zu prĂŒfen, ob eine bestimmte öffentliche LadesĂ€ule frei ist oder eine lĂ€ngere Fahrt mit zweckmĂ€ssigen Tools kurz zu planen.

wichtige Begriffe

Ladepunkt

Einrichtung fĂŒr das Laden 1 E-Autos

LadesÀule

Besteht aus 1 oder mehreren Ladepunkten

Ladestation

Besteht aus 1 oder mehreren Ladepunkten

AC / DC

AC = Laden mit Wechselstrom = langsam

DC = Laden mit Gleichstrom = schnell

Wo bekommst du den Überblick ĂŒber Stromtankstellen?

Neben den Apps grosser Anbieter wie z. B. eCharge oder Gofast gibt es unter www.ich-tanke-strom.ch eine hilfreiche interaktive Karte, gemeinschaftlich betrieben von EnergieSchweiz, BFE und Swisstopo.

Der Klick auf einen Standort liefert exakte Information ĂŒber die Ladestation. Mit Symbolen ist gekennzeichnet, ob mindestens ein Steckplatz frei ist (grĂŒn), alle PlĂ€tze besetzt sind (rot), SteckplĂ€tze reserviert sind (orange), der Status unbekannt ist (weiss) oder die Station ausser Betrieb ist (dunkelgrau). Zudem lassen sich auf einfache Art Standorte verbinden, um Distanzen zu eruieren. Per heute sind 24 Betreiber von E-Tankstellen erfasst, welche an rund 3’100 Standorten insgesamt ĂŒber 6ÊŒ300 LadeplĂ€tze anbieten. Keine Auskunft gibt’s ĂŒber die Preise, wo auf die einzelnen Anbieter verwiesen wird. Hingegen ist ersichtlich, auf welchem Weg du bezahlen kannst (Kreditkarte, App, QR-Code).

Wie siehtÊŒs entlang der Autobahnen aus?

Entlang des 1ÊŒ850 km langen Nationalstrassennetzes braucht es eine genĂŒgend dichte Schnelllade-Infrastruktur, um auch bei lĂ€ngeren Strecken die Nutzung von Steckerautos zu erleichtern. Diese Zielsetzung findet sich auch in der «Roadmap ElektromobilitĂ€t», welche auf Einladung des UVEK Ende 2018 unterschrieben wurde. Entlang der Autobahnen sind Stand heute 59 RaststĂ€tten und 100 RastplĂ€tze in Betrieb, die fĂŒr Lademöglichkeiten nutzbar sind.

 

In den kommenden Jahren werden alle 100 RastplĂ€tze mit Schnellladestationen ausgerĂŒstet

Im Juni 2020 wurde auf dem Rastplatz Inseli bei Sempach die erste von 100 Schnellladestationen (SLS) eröffnet. Nach aktueller Planung soll schon Ende 2021 rund die HĂ€lfte der RastplĂ€tze mit SLS ausgerüstet sein. Die Stationen sind mit allen gĂ€ngigen Steckertypen ausgerüstet und ermöglichen das Laden mit bis zu 150 kW, wobei mehrere Fahrzeuge gleichzeitig mit voller Leistung laden können.

Nach dem Vollausbau prĂ€sentiert sich die Autobahnsituation fĂŒr dich als E-Autofahrer sehr erfreulich, erreichst du im Schnitt doch alle 60 km eine RaststĂ€tte und alle 40 km einen Rastplatz.

Einige wichtige Anbieter des Schnellladenetzes

 

Ladeorte

Schnellladepunkte

(DC)

eCarUp

703

42

Fastned

2

12

Gofast

64

176

MOVE

482

270

Swisscharge

492

395

TCS eCharge

492

395

Bei eCarUp handelt es sich um einen Anbieter, der Privatpersonen und Firmen das Einrichten und Betreiben von Ladestationen ermöglicht. Fastned ist ein schnell wachsendes Netz, das derzeit primÀr in den Niederlanden, in Belgien und Deutschland anzutreffen ist; in der Schweiz gibt es DC-Stationen in Lenzburg und Suhr. Die anderen genannten Anbieter sind die derzeitigen Marktleader der Szene.

Allen aufgefĂŒhrten Anbietern ist gemeinsam, dass der Kunde sowohl via RFID-Karte wie auch via App/Kreditkarte bezahlen kann.

« Fachwelt-Tipp: Akku nur zu 80% laden »

Wie viel «Saft» verbraucht eigentlich dein E-Auto? Und was kostetʌs?

Den Verbrauch des eigenen Steckerfahrzeugs zu kennen ist wichtig, damit man jeweils den richtigen Zuwachs an Reichweite laden kann. Die Fachwelt empfiehlt dir ĂŒbrigens, den Akku zu 80% und nicht zu 100% zu laden, weil sich die Ladezeit fĂŒr die letzten 20% deutlich verlangsamt. Zudem leben die Akkus so lĂ€nger.

Hervorragende Information ĂŒber die Verbrauchsdaten von Stromern gibt die Seite www.verbrauchskatalog.ch, welche 3ÊŒ000 Modelle und AusfĂŒhrungen sehr detailliert auflistet, bis hin zum BenzinĂ€quivalent oder dem Steuerbonus. Das Tool ist auch ideal zum Vergleichen der Energieeffizienz der unterschiedlichen Fahrzeugtypen. Hier gelangst du zu einem Beispiel fĂŒr den VW ID.3, der Teil der Mobility-Flotte ist.

Mobility peilt 300 Stationen bis 2023 an

Mobility baut zusammen mit Partnern Hunderte von E-Ladestationen in der ganzen Schweiz. Mindestens 300 sollen es Ende 2023 sein. ZusĂ€tzlich nutzen wir die SBB-Investitionen in die Ladeinfrastruktur: In zwei Jahren stehen fĂŒr dich 150 neue E-Autos an rund 50 Schweizer Bahnhöfen bereit.

Zusammen mit unserem Partner Swisscharge setzen wir auf Schnellladestationen. Die Swisscharge-Card liegt bereits heute in jedem unserer Steckerfahrzeug bereit. Die LadegebĂŒhren sind wie gewohnt im Mobility-Fahrtarif inbegriffen.

Wenn du einen Mobility-Stromer buchst, so ist er bei Fahrantritt immer genĂŒgend geladen, da brauchst du dir als Kunde keine Sorgen zu machen. Möglich machen wir das mit einem ausgeklĂŒgelten Zeitmanagement mit «Lade-Sperrzeiten» fĂŒr jedes einzelne Fahrzeug.

Zum Artikelthema gibt ein Meer von Zahlen, und die meisten davon verĂ€ndern sich rasant. Deshalb hier nur wenige Ziffern zu deiner Erhellung. 

Wie viel Reichweite kannst du in 1 Stunde laden? Das Ladetempo von E-Autos gibt man als Reichweitenzuwachs pro Stunde an, also in Kilometern Reichweite pro Stunde Ladezeit. Im Alltag sieht das so aus:

Ladestationen in Tiefgaragen und auf öffentlichen ParkplĂ€tzen (mit 11–22 kW)

50 bis 100 zusÀtzliche km pro Ladestunde

Grössere öffentliche Ladestationen an Autobahnen (50 kW, DC)

100 bis 200 zusÀtzliche km pro Ladestunde

Schnellladestationen an Autobahnen (150 kW, DC)

200 bis 750 zusÀtzliche km pro Ladestunde

Was ist eigentlich mit einer Kilowattstunde möglich?

1

1 Stunde Staubsaugen

2

Eine 100-Watt-GlĂŒhbirne wĂ€hrend 10 Stunden brennen lassen

3

1 WĂ€sche erledigen

4

5 Stunden fernsehen

5

30 Minuten die Haare föhnen

Je nach GerÀteleistung gibt es Unterschiede. Quelle: TCS-Sonderheft eMotion 1/2021

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